Halte deinen eigenen Workshop!



Dieser Bericht führt den Leser in die Problematik der digitalen Exklusion ein und erläutert ausführlich, wie ein erfolgreicher digitaler Workshop gestaltet werden kann, um die Exklusion zu bekämpfen und zukünftig zu verhindern. 

Hierzu ist der Bericht in zwei Bestandteile aufgeteilt. Den ersten Teil bildet der Makro-Perspektiven Teil. Dieser vermittelt in fünf unabhängigen Diskussionen, welche jedoch aufeinander aufbauen, die Herausforderungen der alternden Bevölkerung in Deutschland und die Vor- und Nachteile von digitaler Technik als Unterstützer im Alter. Der zweite Teil enthält eine genaue Anleitung, wie man einen „enable digital“ Workshop aufbaut, referiert und nachbearbeitet.

Downloade den kompletten Leitfaden hier:

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enable digital Smartphone Workshop Leitfaden
EnableDigital_Smartphone_Workshop_2019_L
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Einen kurzen Überblick über den Workshop-Leitfaden gibt es hier: 

Du als Veranstalter



Deine Vorkenntnisse

 

Jeder kann einen Smartphone-Workshop halten, der motiviert ist, digitales Wissen zu vermitteln und Freude an einem generationsübergreifenden Treffen hat. Jedoch für eine nachhaltige Wissensvermittlung braucht es Vorkenntnisse:

  • Als Minimum sollte man mit allen Basis- und alltäglichen Funktionen des Smartphones vertraut sein
  • Man ist selber in der Lage ein Smartphone aus dem Werkszustand einzurichten

 Dieses Wissen reicht aus, um die Fragen in einem Anfängerkurs zu beantworten und diesen erfolgreich zu leiten.

 

Deine Unterstützung

 

Aufstellung eines Teams

Finde andere Begeisterte, die auch bei Deinem Smartphone-Workshop mitwirken wollen, und stelle ein Team auf. Ein Team bietet viele Vorteile:

  • Diversität und ein breites Feld an unterschiedlicher Expertise über digitale Themen und den Gebrauch eines Smartphones
  • Arbeitsteilung erlaubt es auch ambitionierte Ziele zu erreichen und erleichtert die Vor- und Nachbereitung eines Workshops
  • Besseres Betreuungsverhältnis zwischen Teilnehmern und Wissensvermittlern für einen besseren Lerneffekt

Partnerschaften

Ein Partner, wie Universitäten, Fachhochschulen, Schulen, öffentliche Einrichtungen, oder private Unternehmen, können eine zentrale Stütze beim Aufbau eines „enable digital“ Workshops sein. Eine Institution als Partner bietet einige Vorteile:

  • Erweiterung des Expertise-Netzwerks
  • Bereitstellung von Sach-Ressourcen oder Sponsoring
  • Steigert das Image und die Reputation durch einen Vertrauensvorschuss gegenüber den Teilnehmern, besonders wenn es die erste Umsetzung eines Workshops ist

Über den Veranstaltungsort



Findet Euren Veranstaltungspartner

 

Im nächsten Schritt sollte ein Veranstaltungspartner gesucht werden (dies kann natürlich auch Euer genereller Partner sein). Dieser Partner ist Euer Gastgeber für den Workshop und nimmt damit eine zentrale Rolle ein:

  • Nutzt die Plattform des Veranstaltungspartners um die Zielgruppe des Workshops zu erreichen.
  • Der Partner hat oft die passenden Räumlichkeiten (Bsp. diese sollten barrierefrei sein), um ein generationsübergreifendes Zusammentreffen zu beherbergen.
  • Auch hier hilft die Partnerschaft Vertrauen bei den Teilnehmern aufzubauen, da die Veranstaltungspartner lokal aktive Institutionen sind und damit bekannt

Es gibt viele verschiedene Veranstaltungspartner, mögliche Beispiele wären: Gemeindehäuser, Mehrgenerationenhäuser, Altersheime, Hilfsorganisationen, Verbände, Unternehmen, wie auch Kirchliche Einrichtungen und Verbände.

 

Beispiel Anschreiben für einen Ersten Kontakt

Kläre Zentrale Fragen



Wenn der erste Kontakt zu einem Veranstaltungspartner hergestellt ist, sollte im nächsten Schritt schnellstmöglich geklärt werden, ob und wie der Smartphone Workshop durchgeführt werden kann. Hier hilft die untenstehende Liste, um die wichtigsten Fragen abzuklären.

Plane den Workshop



Die Planung des eigentlichen Workshops ist das Herzstück Eurer Arbeit. Im Folgenden beschreiben wir zentrale Eckpunkte, die bei der Planung bedacht werden müssen.

 

Zeitlicher Rahmen des Workshops

 

Eine erste wichtige Weichenstellung ist der zeitliche Rahmen des Workshops. Wie oft und wie lange soll der Workshop stattfinden? Dies hängt vor allen Dingen von den Kursteilnehmern, die Ihr erwartet, ab. Als Faustregel aus unserer eigenen Erfahrung gilt, dass je älter die Kursteilnehmer, desto mehr präferieren Sie kürzere Lerneinheiten. Grundsätzlich lassen sich zwei zeitliche Formate gut nutzen:

  • Workshop als Blockveranstaltung: Ein zwei- bis dreitägiger Intensivkurs. Dieses Format eignet sich am besten für Kursteilnehmer, die ein starkes Lernprofil und Aufnahmefähigkeit über einen länger anhaltenden Zeitraum sich zutrauen.
  • Wöchentlich wiederkehrender Workshop: Eine oder zwei Unterrichtseinheiten über einen Zeitraum von 5-8 Wochen. Hier empfehlen wir die länge der Unterrichtseinheit mit den Kursteilnehmern abzustimmen, diese jedoch auch nicht länger als zwei Stunden anzusetzen. Dieses Format eignet sich am besten für Kursteilnehmer, die kürzere Lerneinheiten mit einer entzerrten und langsameren Wissensvermittlung präferieren.

Unterrichtsmaterialien

 

Für die Durchführung des Workshops empfehlen wir den Einsatz von unterstützenden Materialien, um den Lerneffekt der Kursteilnehmer nachhaltig zu maximieren:

  • Power-Point-Präsentation: Nutzung von Videos und anschaulichen Abbildungen um die Funktionen des Smartphones während des Workshops zu vermitteln
  • Handouts: Darstellung und Erklärung (in Form einer Anleitung) der wichtigsten Funktionen des Smartphones oder des Laptops, damit die Kursteilnehmer auch nach Beendigung des Workshops alleine ihr Wissen bei Bedarf auffrischen können

 

Beispielhaft ist im Folgenden ein Unterrichts-Curriculum für einen Smartphone Workshop zu sehen:

Pädagogik

 

Wir empfehlen eine Ressourcen-bedachte Herangehensweise, um das Lernumfeld optimal auf die Bedürfnisse der Teilnehmer abzustimmen. Daher solltet Ihr Euch im Voraus informieren, was Euch der Workshopstandort bietet, im Hinblick auf die technische Ausrüstung, aber auch hinsichtlich der Sitzmöglichkeiten und Tische. Es macht Sinn, darauf basierend das pädagogische Konzept des Workshops auszuarbeiten.

In Bezug auf die Wissensvermittlung empfehlen wir zwei verschiedene Stile:

  • Frontalunterricht und praktische Phasen im Wechsel: Bei größeren Gruppen und/oder bei Blockunterrichtveranstaltungen empfehlen wir diese Art der Wissensvermittlung. Der Frontalunterricht dient als solide Phase der Wissensvermittlung, unterstützt durch Präsentationsfolien und das Referieren.  In den praktischen Phasen werden die Teilnehmer ermutigt, die zuvor gezeigte Funktionalität eines Smartphones, an ihrem eigenen Gerät auszuprobieren.
  • Nur praktische Phasen: Bei kleineren Gruppen oder Teilnehmern, die auf Grund von Einschränkungen, individuelle Betreuung benötigen, empfehlen wir diesen Pädagogikstil. Dieser Stil hat den Vorteil, dass die Teilnehmer sehr individuelle Betreuung erfahren. Damit einhergehend ist die Tatsache, dass die reine praktische Phase die Möglichkeiten bietet, dass jeder Teilnehmer in einem persönlichen Tempo lernt, da keine Frontal-Präsentation den Lernstoff bzw. das Tempo vorgibt.

Feedback

 

Nach dem Workshop ist es empfehlenswert Feedback von den Teilnehmern einzuholen. Die Rückmeldungen können im nächsten Schritt zu Verbesserungsvorschlägen abgeleitet werden.  Hilfreich dafür ist ein mitgebrachtes Feedbackformular. Hier, ein Beispiel eines solchen Feedbackbogens: